Die Arbeit des Berliner Yoga Zentrums (BYZ) wurde von Beginn an getragen und gelebt von einem besonderen Yoga-Verständnis. Es schöpft aus einer der großen Yogatraditionen Indiens, der es gelungen ist, sich den Bedürfnissen der heutigen Zeit kreativ anzupassen, ohne dabei die Verbindung zu den Wurzeln des Yoga zu verlieren, frei von Akrobatik, religiösen Bezügen oder Esoterik. Im Berliner Yoga Zentrum wurde diese Yogatradition entlang dem Wissen und den Bedürfnissen unserer heutigen Zeit weiterentwickelt.
Einen solcher Umgang mit Yoga beschreiben alte Texte mit dem Begriff ›viniyoga‹. viniyoga ist kein besonderer Yoga-Stil, sondern die Kunst, Yogaüben individuell angepasst, kompetent und kreativ anzuleiten. Im Berliner Yoga Zentrum wurde Yoga unterrichtet als offener Weg zu mehr Gesundheit, Freiheit, größerer Gelassenheit und einer besseren Lebensbewältigung, transparent und hinterfragbar.
Woran sich Viniyoga leicht erkennen lässt:
Ganzheitliche Qualität
Akrobatische Haltungen spielen keine Rolle. Übermäßige Beweglichkeit oder perfekte Körperbeherrschung stehen hier nicht für Fortschritt im Yoga. Keine Akrobatik, sondern das Erreichen einer bestimmten Qualität steht für im Viniyoga im Mittelpunkt des Übens: Stabilität, Leichtigkeit und gerichtete Aufmerksamkeit. So wurde schon vor 1500 Jahren in einem berühmten Text über Yoga das Ziel von Körperpraxis beschrieben. Es geht also um eine besondere, ganzheitliche Körpererfahrung.
Atem und dynamisches Üben
Dem bewusst geführten Atem wird eine große Bedeutung gegeben. Viele Körperübungen werden in enger und harmonischer Verbindung mit dem Atemfluss gelehrt – als langsame, dynamisch wiederholte Bewegungen.
Anpassung
Viniyoga-Lehrer:innen orientieren sich an den individuellen Möglichkeiten und Anliegen jedes einzelnen Menschen. Yogapraxis kann körperlich sehr fordernd gestaltet werden. Yogapraxis kann auch mit sehr einfachen Übungen äußerst wirksam sein. Oft werden in einer Praxissequenz ganz unterschiedliche Anforderungen an Körper, Atem und Aufmerksamkeit miteinander verbunden, um dem Anliegen der einzelnen Person gerecht zu werden.
Aufbau
Die einzelnen Yogaübungen folgen einem durchdachten Aufbau – sie werden immer in gut zu bewältigenden Schritten vorbereitet, mögliche Risiken werden durch passende Ausgleichsübungen vermieden.
Gesund
Falsch geübt kann Yoga auch schaden. Das gilt zum Beispiel für extreme Dehnungen und einseitige Belastungen wie sie etwa beim Kopfstand für den Nacken auftreten. Solche Übungen und die damit verbundenen Konzepte werden Ihnen bei uns nicht begegnen. Und natürlich pflegt ein viniyoga-Unterricht einen klaren Umgang mit Schmerz: Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers, das es zu respektieren gilt – weil es zeigt, wann eine Übung ganz sicher nicht mehr guttut.
Freiheit
Viniyoga schreiben Ihnen nicht vor, welche Erfahrung sie in einer bestimmten Übung zu machen haben. Jede Übung, sei es eine Körperhaltung, eine Atempraxis oder eine Meditation wird individuell ganz unterschiedlich erlebt– und zeigt auch individuell unterschiedliche Wirkung. Die Erfahrung der Übenden und die konkreten Wirkungen von deren Praxis helfen den Viniyoga-Yogalehrenden, positive Effekte zu intensivieren und mögliche Hindernisse zu erkennen und zu beseitigen.
Eine solche Vermittlung von Yoga ist nicht selbstverständlich.
Im Gewand von Yoga finden sich heute oft reichlich Esoterik, hinduistische Heiligenverehrung, oder religiöse Indoktrination.
Viniyoga setzt dagegen den gesunden Menschenverstand, fundiertes Wissen mit dem Anspruch auf Transparenz, Hinterfragbarkeit und den Bezug auf ein humanistisch geprägtes Menschenbild.